Warum ich mich mit PV-Eigenverbrauch und Generatoren intensiv beschäftigt habe, obwohl ich seit Jahren Photovoltaik nutze
Als ich vor einigen Jahren in meine Photovoltaikanlage investierte, war ich voller Optimismus. Doch ein Jahr später zeigte meine Abrechnung: 400 € Einspeisevergütung bei einer Investition von rund 15.000 € – das ist ernüchternd. Ich ging davon aus, den Großteil des Solarstroms selbst zu verbrauchen. Tatsächlich blieb mein Verbrauch, nicht zuletzt durch die Erdwärmepumpe, auffällig hoch. Jetzt ist klar: Die Einspeisung zum Preis von ca. 6 ct/kWh ist wirtschaftlicher Unsinn, während ich abends für bis zu 50 ct/kWh einkaufe. Das war 2022, jetzt etwas günstiger.
Die Illusion der Speicherlösung
Ich prüfte verschiedene Speicherangebote – und stellte fest:
- Anschaffungskosten über 10.000 € für etwa 20 kWh nutzbare Kapazität pro Ladezyklus.
- Selbst bei optimaler Nutzung reicht die eingesparte Stromrechnung kaum aus, um die Anschaffung zu amortisieren.
- Sicherheitsrisiko: Billige Lithium-Speicher können bei unsachgemäßer Handhabung gefährlich werden.
- Kein Notstrom: Ohne spezielle Notstromfähigkeit schalten sich die meisten Speicher bei Netzausfall automatisch ab.
Auch ein Generator löste das Problem nicht:
- Einphasige Geräte versorgen nur eine Phase – Heizung, Warmwasser und Herd bleiben am falschen Strang dunkel. Die Idee mit 3-Phasenbrücke ist ganz schlecht und auch sinnfrei bei Herd und E-Heizung.
- Dreiphasige Generatoren leiden bei ungleichmäßiger Last (Schieflast) schnell unter Überlastung einzelner Phasen. Die Geräte im Haus können außerdem Schaden nehmen.
- Professionelle Systeme mit Schieflastausgleich kosten oft mehr als ein Mittelklassewagen.
Die Lösung: O-Einspeisung & intelligentes Energiemanagement
Ein Umdenken zahlt sich aus:
- O-Einspeisung statt “Verschenken”
Jeder Sonnenstrahl bleibt nutzbar – kein billiges Abgeben, kein teures Nachkaufen. - Überschussladen
Überschüssiger Strom wird gezielt in Akkus, E-Fahrzeuge oder thermische Verbraucher (Warmwasser, Wärmepumpe) gelenkt. - Marktpreis-gesteuertes Laden & Entladen
Verknüpfung mit den Day-Ahead-Preisen der EPEX-Börse und KI-Algorithmen sorgt dafür, dass Energie genau dann genutzt oder gespeichert wird, wenn sie am günstigsten ist. - Generatoreinspeisung mit Schieflastausgleich
Für echte Notstromszenarien braucht es ein Konzept, das alle drei Phasen gleichmäßig belastet – so laufen Wärmepumpe und E-Herd zuverlässig, ohne Generator oder Hausinstallation zu gefährden.
Wer wirklich vom Eigenverbrauch profitieren will, muss über die einfache Einspeisevergütung hinausdenken. Eigenverbrauchsoptimierung ist der Schlüssel, um langfristig Kosten zu senken und die Netzstabilität zu unterstützen – und dabei selbst von Preisschwankungen auf dem Energiemarkt zu profitieren.