Die Realität der Karibikinseln

Überraschung: Postkartenmotive sind ein Klischee

Die Karibik, ein Synonym für endlose Sandstrände, türkisfarbenes Wasser und Kokospalmen, die im sanften Meereswind wiegen – ein Traumziel für viele Reisende. Doch wer genauer hinschaut, wird feststellen, dass Karibikinseln dem Klischee meist nicht entsprechen. Drei solcher Inseln, nämlich Martinique, Dominica und Guadeloupe haben wir 2023 umsegelt, sie erzählen eine Geschichte, die über die glänzenden Broschüren der Cuiser hinausgeht.


Kokospalmen: Fremde Gäste in der Karibik

Es mag überraschend klingen, aber Kokospalmen sind dort nicht heimisch. Ursprünglich stammen sie aus dem Pazifikraum und wurden durch menschliche Aktivitäten in die Karibik eingeführt. Die malerischen Palmenalleen, die oft mit der Karibik assoziiert werden, sind also keine einheimischen Bewohner, sondern vielmehr Exoten. An einige Stränden wurden sie nur für “das Foto” gepflanzt.


Schön, aber klein: Die Strände

Die Strände dieser Inseln sind zweifellos schön, jedoch schmal und nicht so ausgedehnt wie man es aus anderen Teilen der Welt kennt. Die traumhaften Postkartenmotive erstrecken sich oft nur über kurze Abschnitte, und es kann schnell eng werden, besonders in der Hochsaison. Vom Boot aus findet man aber immer einen schönen Platz. Für “normale” Reisende, die sich einsame und endlose Sandstrände wünschen, könnten diese Inseln eine Enttäuschung sein. Mit großen Schildkröten zu schwimmen, die es an bestimmtem Stellen gibt, ist ein tolles Erlebnis.


Traurig: Korallensterben in der Karibik

Die Unterwasserwelt der Karibik hat ein ernstes Problem – das Korallensterben. Trotz ihrer einstigen Pracht und Vielfalt sind die Korallenriffe z.B. vor Guadeloupe größtenteils abgestorben. Eine Insel voll mit großen Leguanen locken viele Touristen an. Umweltverschmutzung, Tourismus und andere menschliche Einflüsse haben hier ihre Spuren hinterlassen. Taucher und Schnorchelfans, die eine intakte Unterwasserwelt suchen, sollten sich daher möglicherweise nach anderen Reisezielen umsehen.

Quelle: SY Kirke

Die Realität der Bewohner

Die Einwohner der Inseln, besonders Dominica kämpfen häufig mit wirtschaftlichen Herausforderungen, und Armut ist weit verbreitet. Dies spiegelt sich auch in der Infrastruktur und den Lebensbedingungen wider. Zudem kann ich berichteten, dass die französisch sprechenden Bewohner, die einige dieser Inseln kontrollieren, nicht immer die freundlichsten Gastgeber sind. Für mich “Weißen” eine neue Erfahrung. Meine Partnerin hingegen, kann nur Positives berichten, sie ist nicht weiß. Französisch sprechen wir beide nicht, haben es aber immer wieder versucht.


Seychellen vs. Karibik: Ein Vergleich

Für diejenigen, die bereits die Seychellen besucht haben, könnte die Karibik enttäuschend wirken. Die Seychellen bieten eine atemberaubende natürliche Schönheit, intakte Korallenriffe und eine einzigartige Kultur. Wer also bereits die Seychellen erlebt hat, könnte sich fragen, ob die Karibikinseln wirklich eine lohnende Alternative sind. Für mich erscheinen die Seychellen attraktiver. Allerdings nur vom Wasser aus, denn die Hotelpreise sind dort jenseits von Gut und Böse. Die Karibik (hier!) ist deutlich günstiger. Nur die Lebensmittelpreise sind sehr hoch.


Erbe der Kolonialzeit

Die Karibik zeigt die Spuren einer komplexen und oft umstrittenen Vergangenheit. Historisch gesehen waren diese Inseln Schauplätze ständiger Besitzerwechsel zwischen den europäischen Mächten England und Frankreich. St. Lucia wechselte wohl 14 mal den Besitzer. Der koloniale Wettlauf, der im 17. Jahrhundert begann, hinterließ einen tiefen Einfluss auf die Kultur und die sozioökonomischen Strukturen dieser Inseln. Diese wechselhafte Geschichte spiegelt sich bis heute in den Architekturstilen, Sprachen und kulturellen Bräuchen der Einwohner wider. Heute nennt man sie Kreolen.


Das Schicksal der Sklaven: Ein düsteres Kapitel

Die Kolonialzeit brachte jedoch nicht nur kulturelle Veränderungen mit sich, sondern auch ein schreckliches Schicksal für die afrikanischen Sklaven, die in die Karibik gebracht wurden. Der transatlantische Sklavenhandel florierte in dieser Region, und die Sklaverei wurde zu einem tragischen Eckpfeiler der kolonialen Wirtschaftsstrukturen.Die Sklavenarbeit auf den Zuckerrohrplantagen prägte das soziale Gefüge und die Wirtschaft der Inseln. Die Behausungen der Sklaven auf den Plantagen kann man heute noch sehen. Die Grausamkeiten, die den Sklaven zugefügt wurden, sind tief in der Geschichte dieser Orte verwurzelt. Die Nachwirkungen der Sklaverei sind auch heute noch in sozialen Strukturen, Rassenbeziehungen und wirtschaftlichen Disparitäten zu spüren.


Kulturelle Vielfalt als Erbe der Geschichte

Trotz des schmerzhaften Erbes der Sklaverei und der wechselvollen Kolonialgeschichte haben diese Inseln eine bemerkenswerte kulturelle Vielfalt bewahrt. Die Kreolensprache, eine Mischung aus europäischen und afrikanischen Einflüssen, ist ein lebendiges Beispiel für die kulturelle Synthese, die auf diesen Inseln entstanden ist. Musik, Tanz und kulinarische Traditionen tragen ebenso dazu bei, die reiche kulturelle Palette zu gestalten, die die Karibik ausmacht.


Ein Blick über die Postkarten hinaus

Die Karibikinseln Martinique, Dominica und Guadeloupe mögen nicht das exotische Paradies sein, das viele sich vorstellen. Dennoch ist die kulturelle Vielfalt und Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung bemerkenswert und macht die Karibik zu einem faszinierenden, wenn auch oft missverstandenen Reiseziel. Ein Blick über die Klischees hinaus offenbart eine andere Schönheit, die es wert ist, erforscht und verstanden zu werden.

Seychellen und was dann? (Teil 3)

Ein Paradies für Segler

“Die Seychellen sind ein wahres Paradies für Segler. Die Inseln sind ein wahres Juwel inmitten des Indischen Ozeans, das darauf wartet, entdeckt zu werden. Unberührten Strände und die atemberaubenden Landschaften erkunden. Absolute Freiheit des Segelns und die unglaubliche Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt erleben.” So steht es wohl im Reiseführer. Und: Es ist so.

Die Winde waren schwach bis mäßig, mit Segeln kommt man nicht immer schnell voran. Aber wer will schon mit dem Motor fahren. Also geht es eben langsam. Diese Langsamkeit hat aus seinen Reiz und dafür sind Katamarane auch gebaut.


OP auf See

Interessanter wird es, wenn (mit einer segelunerfahrenen Crew) die Wellen etwas höher schlagen. So fiel mein kleiner  Sohn (damals 2) mit dem Kopf ziemlich hart auf die Bettkante. Kopfplatzwunde ca. 2 cm lang, direkt auf der Stirn. Problematisch ist das nicht, man hat ja alles zum “Spannen” und “Nähen” dabei. Im Sanikasten war leider nichts, aber ich hatte vorgesorgt. In 5 Minuten erinnerte nur noch etwas Blut an Deck an diesen schmerzhaften Vorfall.

Wäre da nicht die besorgte Mutter. Was ist, wenn das Kind verblutet,  eine tropische Infektion bekommt und stirbt oder die Narbe einer Berufslaufbahn als Model entgegensteht? Schwer zu realisieren, dass es auf dem Ozean keine Arztpraxen gibt bzw. eine Tour zum nächsten Dorfheiler ca. 2 Tage dauert. Mama war jedenfalls besorgt und ich kann das auch gut nachvollziehen, denn sie war selbst auch noch nie auf See.

Zum Glück fiel mir das “Maritime Rescue Coordination Centre” in Bremen ein. Über UKW geht natürlich nichts. Telefon ins Ausland geht mit den SIM-Karten für Touristen aber auch nichts. Aber – kein Wunder außerhalb Deutschlands – ich hatte vollen 4G Empfang, etwa 15 sm Entfernung zur nächsten (eigentlich nur spärlich bewohnten) Insel. Die Lösung war also eine VoIP Verbindung mittels SIP Client am Telefon. Danke kostenlose 3CX Anlage, über die ich dies abwickeln konnte.  So konnte ich problemlos die Rettungsleitstelle erreichen und “telemedizinische Assistenz” anfordern.

Das war eine sehr positive Erfahrung. Sie waren zwar sehr verwundert über den Anruf aus dem deutschen Netz mit einer Positionsangabe auf der südlichen  Halbkugel, haben aber das Problem sofort verstanden und Bilder angefordert. Mama war jedenfalls nach 1h sehr erleichtert einen schriftlichen Befund zu haben, dass wir nicht nähen müssen, das Kind vermutlich zu 99,99% überlebt und auch die Karriere nicht gefährdet ist. Danke “Bremen Rescue”.

Anmerkung: Eine kleine Narbe ist geblieben.


Segeln durch eine Traumwelt Seychellen
Segeln durch eine Traumwelt Seychellen

Glaube keiner Karte, die aus dem Britischen Empire stammt

In den ersten 10 Tagen haben wir hervorragend durch Buchten und Korallen navigiert. Mit einem Ausguck auf dem Großbaum kann man schon ganz gut durch die Riffe steuern. Für mich ist es allerdings immer ein Horrortrip, weil eine eindeutige und eingespielte Kommunikation erforderlich wäre, aber meistens nicht vorhanden ist.

Auf einem normalen “Monohull” hat man selbst einen guten Überblick und man kann back- und steuerbords gut sehen wie der Grund beschaffen ist. Nun hat ein Katamaran zwar praktisch kaum Tiefgang, aber der Überblick vom Steuerstand ist praktisch NULL. Man sieht vorn nichts und auch kaum auf der Seite. Man muss sich also auf die Anweisungen des Ausgucks verlassen. Das ist oft nicht ganz einfach.

Die Karten , die man oft bekommt sind scheinabar noch aus der Kolonialzeit. Jedenfalls stimmt vieles nicht ganz und wir wurden auch explizit gewarnt vor einigen Buchten. Aber wir hatten Revierführer und aktuelle Handbücher dabei und wagten uns an eine Bucht, die als toll, super, traumhaft beschrieben wurde. Auch Navily, meine Lieblings-Anker-App, sagte nichts Böses. Also hielten wir uns an die Empfehlung und fuhren mit Peilung 155° auf die Kirchturmspitze des Dorfes zu, welches in der Bucht beheimatet ist. Als Steuermann konnte ich überhaupt nichts sehen, also fuhren wir nur 1kn (FüG) unter Maschine mit Mann im Ausguck. Wir querten erfolgreich einen 1. Ring des Riffs und nach weiteren 100 m hörte ich es kratzen am rechten Kiel. Gemessene Tiefe 13m und Kartentiefe 5m. Oh.


Die wundervolle Inselwelt der Seychellen
Die wundervolle Inselwelt der Seychellen

Im Wasser war dann das Desaster zu sehen. Felsenköpfe überall, der Strom hatte uns zwischen die beiden Korallenringe versetzt. Jetz war guter Rat teuer. Aufstoppen ist keine gute Idee, wenn die Strömung 3 kn hat und quer durchs Riff geht. Also bin ich nach Ausguck wild zwischen den Felsenköpfen gefahren und habe den Ausgang gesucht. Die Ebbe war im vollen Gange, es lohnte also auch nicht zu warten und zu versuchen auf der Stelle zu bleiben..  Leider hat es 2 mal unsanft gepoltert und ich war fast in Panik niemals wieder aus diesem Riff zu kommen. Aber zum Glück ging alles gut. Das Abtauchen offenbarte auch keine sichtbaren Schäden. Aber es war Lehrstück für mich, was alles passieren kann, ohne Wind und mit allen Hilfsmitteln.

Seychellen und was dann? (Teil 2)

Ein Paradies auf Erden

Die Seychellen sind ein wahres Paradies auf Erden. Mit ihren weißen Sandstränden, türkisfarbenen Lagunen und üppigen tropischen Regenwäldern ist es ein Ort, an dem man sich wie im Himmel fühlen kann.

Die Seychellen sind ein perfektes Reiseziel für alle, die einen erholsamen Urlaub verbringen möchten. Hier können Sie die Schönheit der Natur genießen, während Sie sich an den weißen Sandstränden entspannen und die türkisfarbenen Lagunen erkunden. Sie können auch die üppigen tropischen Regenwälder erkunden, die voller exotischer Tiere und Pflanzen sind.

Die Seychellen sind auch ein perfektes Reiseziel für sonstige Abenteurer. Es gibt viele Möglichkeiten, die Inseln zu erkunden, wie zum Beispiel Wandern, Kajakfahren, Schnorcheln und Tauchen. Es gibt auch einige  historische Sehenswürdigkeiten zu entdecken, wie zum Beispiel die alte Kolonialstadt Victoria.



Einzigartige Tier- und Pflanzenwelt

Die Seychellen sind ein wahres Wunder der Natur. Die Inseln sind Heimat einer Vielzahl von seltenen und einzigartigen Tier- und Pflanzenarten. Die Inseln sind ein wahres Paradies für Vogelbeobachter, da sie über eine Vielzahl von endemischen Vogelarten verfügen. Einige der bekanntesten Arten sind der Seychellen-Kakadu, der Seychellen-Fregattvogel und der Seychellen-Rotschwanzbussard. Riesige Flughunde umkreisten ständig unser Boot.

Auch die Pflanzenwelt der Seychellen ist einzigartig. Die Inseln sind Heimat einer Vielzahl von endemischen Pflanzenarten, darunter Palmen, Sträucher und Bäume. Einige der bekanntesten Arten sind die Coco de Mer, die Seychellen-Palme und die Seychellen-Granatapfelpalme. 



Ein Traumurlaub für jeden Reisenden

Die Seychellen sind ein wahres Paradies für jeden Reisenden. Mit ihren weißen Sandstränden, türkisfarbenen Lagunen und üppigen tropischen Wäldern ist es ein Ort, an dem man sich einfach nur entspannen und die Schönheit der Natur genießen kann.

Die Seychellen sind auch ein perfektes Reiseziel für alle, die einen luxuriösen Urlaub verbringen möchten. Die Inseln bieten eine Vielzahl an luxuriösen Resorts und Hotels, die einen unvergesslichen Aufenthalt garantieren. Hier können Sie sich in den luxuriösen Zimmern entspannen, die atemberaubende Aussicht genießen und die köstlichen Speisen der Seychellen probieren.


Ich  gebe es zu, ich hatte keine Lust einen weiteren Reisebericht über die Seychellen zu schreiben. Das haben doch schon Tausende geschrieben. Deshalb habe ich GPT3 mal rangelassen. Hat er nicht so schlecht gemacht. Aber eines sei verraten:  Die Preise für Hotels können astronomisch werden, wenn gut gebucht ist, gern über 3000 Euro/Nacht auch in 4 bis 5 Sterne Hotels. Nein, kein Schreibfehler. Unter 500 Euro /Nacht  dann etwas zu bekommen, tatsächlich schwierig. Also vorzeitig kümmern und ein Haus reservieren (realistisch ab 3500 Euro/Woche) oder gleich nur auf dem Boot wohnen, was tatsächlich am billigsten ist.

Seychellen und was dann? (Teil 1)

Die Seychellen haben einen großen Nachteil. Es gibt im Prinzip keine Steigerungen. Alles was jetzt noch kommt, wird sich an den Seychellen messen müssen und das wird verdammt schwer.

Anreise

Es ist schon eine Weltreise, denn ohne Umsteigen geht es von Deutschland nicht und unter 18h auch nicht. Man kann einige Euro sparen, wenn man mit Ryanair nach Dublin fliegt und von dort über Doha nach Mahe. Aber Dublin ist echt übel, nicht als Stadt, sondern weil Ryanair einem das Leben zur Hölle macht. Abgesehen von den Luxus-Defiziten, kann man Gepäck nicht bis zu zum Zielort buchen und Aufgabegepäck hat maximal 10kg. Man muss tatsächlich alles abholen und dann wieder von vorn beginnen am Schalter von Qatar Airlines. Klappt nicht immer, denn den findet man nur einigermaßen sicher, wenn man den Flughafen verlässt und beim Abflug wieder betritt. Qatar Airlines ist so nett und nimmt die 10kg Koffer einfach als Handgepäck mit. Nur was wird mit den Dingen, die man extra nicht im Handgepäck haben wollte? Mückenspray, Duschbad, das Segelmesser und der Zirkel sind dann in der Mülltonne.

Besser man fliegt über München und dann nach Doha oder Dubai. Hier kann man auf jeden Fall durchbuchen und genießt besseren Komfort. Auch München ist nicht so ganz problemlos, weil es in München etliche falsche Beschilderungen gibt. So ist der Übergang zu Terminal 2 in den Aufzügen falsch beschildert, unglaublich nach Jahren. Erreicht man dann Terminal 2 geht das Ratespiel weiter. Letztens ging ich 15 Minuten durch menschenleere Gänge und war sicher, dass ich falsch war. Nein, es war wohl ein alternativer Weg. Vermutlich unentdeckt.

Doha Airport

Doha ist der Hammer, toller Flughafen, alles funktioniert, alles modern, alles super beschildert. Allerdings gehen hier so viele Flüge, dass die Anzeigetafeln so schnell scrollen und zwischen englisch und arabisch hin- und herschalten, dass man die Orientierung verliert, als alter weißer Mann. Auch werden die Gates relativ spät angekündigt, komischerweise gibt es am Rand kleine Displays – dort stehen sie oft 1h früher dran.

Qatar Airways ist eine tolle Fluglinie. Junge hübsche Flugbegleiterinnen, die einem (fast) jeden Wunsch erfüllen. Auch in der der Economy-Class fürstlicher Service und Völlerei. Im Vergleich zu Air France/KLM ein Unterschied, wie Tag und Nacht. Bei dieser Fluglinie habe ich immer das Gefühl, als hätten sie extra die dicke Berta mit den Haaren auf den Zähnen angeheuert, damit die Gäste vor Ekel auf den Service verzichten. Die Lufthansa ist allerdings auch nicht viel besser. Inzwischen.

Nach Begasen der Flieger (man will wohl keine Moskitos und Malaria oder lästige Fliegen einschleppen) geht es im gewohnten Luxus nach Mahe, was eher ein Provinzflughafen ist, also etwas größer als Leipzig-Halle. Sollte man den Hitzschlag überleben, kauft man schnell noch eine SIM-Karte. Das geht hier unkompliziert, man ist ja nicht in Deutschland.

Local transport

Wer nicht gleich aufs Boot will , sollte auf ein Taxi verzichten. Es kostet am Ende so viel wie ein Mietwagen, den man hier zwingend braucht. Man kann sich den Mietwagen von Paul (Ich würde sogar seine Nummer herausgeben) zum Airport bringen lassen und am Ausgang winkt schon er mit dem Schlüssel. Dies kann man vorher per WhatsApp oder Telefon leicht organisieren.
Typisch afrikanische Transportmittel (Matatu, TucTuc, BodaBoda), wie ich sie aus Ostafrika eigentlich kenne, findet man hier nicht. Allerdings gibt es hier ein Busflotte, die relativ zuverlässig ist. Haltestellen sind auf die Straße gemalt. Einfach dort hinstellen und versuchen nicht überfahren zu werden. Die Busse sehen aus wie “Tayo” , wer kennt ihn? Sie sind also blau, kommen von Tata und stinken wie die meisten indischen Autos.

An den Linksverkehr sollte man sich schnell gewöhnen. Automatik hilft dabei. Ich habe bis heute nicht gelernt, dass der Blinker rechts ist und blinkte oft mit dem Scheibenwischer, was nicht immer hilfreich war. Erschreckend sind die tiefen Wassergräben direkt an der Fahrbahn. Man muss, vor allem nachts, höllisch aufpassen. Straßen werden repariert, indem man Asphalt oben aufträgt. Straßen sind manchmal 1m hoch und haben keine Randstreifen.

Insgesamt sind alle sehr höflich, freundlich und rücksichtsvoll. Gehupt wird nur bei Gefahr. Mit Ruhe und Gelassenheit, macht jeder jedem Platz. Fahrräder gibt es keine (außer auf einigen Inseln), scheinbar sind die Menschen nicht bereit ins Mittelalter zurückzukehren. Hier kann man also Freiheit genießen und kann überall parken. Elektroautos gibt es ein paar, Ladeinfrastruktur muss aber gut versteckt sein. Vermutlich laden alle im Haus. Einige Hausvermieter bieten Häuser mit “kostenlosem” E-Auto an. Das ist Blödsinn, Laden und Servicepauschale sind teurer als ein Kleinwagen mit Benzin zur Miete. Ich habe immer so 50-60 Euro/ Tag bezahlt. Ein Daihastsu SUV ist eine lahme Krücke, hilft aber im steinigen Gelände nicht so viel Auto zu zerstören. Auf der Straße tut es ein Kia Piccanto, der hier überall zu finden ist. Deutsche Autos gibt es wohl ein halbes Dutzend. Der einzige Porsche gehört dem Chef des ehemaligen PCR Testcenter, so ein Zufall. 3 BMW und 2 Audi existieren wohl noch. Mehr habe ich in Monaten nicht gesehen.